(Der Inhalt wurde anlässlich der Eröffnung der New Wine Church am 27. Mai 2017 gepredigt)

Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes (Römer 8:1-2).

 Wisst ihr was das Gesetz ist?

Es ist Gottes gerechte und heilige Anforderung an uns. Gott hat tatsächlich hohe Anforderungen an uns. Unglaublich hohe Anforderungen. Er hat den Menschen mit einem Ziel geschaffen. Er soll herrlich sein, wie auch er herrlich ist. Er soll gerecht und heilig sein, wie auch er gerecht und heilig ist. Wir sollten seine Ebenbilder sein, seine Söhne und Töchter, die denken und handeln wie er. Doch erkennt hoffentlich jeder von uns, dass wir von diesem Ebenbilde Gottes Meilenweit entfernt sind. Wir denken und handeln nicht wie er, wir sind nicht heilig, gerecht und gut. Etwas ist gewaltig schief gelaufen mit uns.

 Was ist schief gelaufen?

Wir könnten nun versucht sein zu sagen, dass der Mensch das Problem ist. Ist ja offensichtlich, an Gott kann es ja nicht liegen. Der Mensch ist einfach ein unfähiges Geschöpf. Doch würde diese Ansicht unserem Schöpfergott unrecht tun. Dann hätte er einfach von Anfang an unbrauchbares Material geschaffen. Wir müssen uns schon den Briefen von Paulus zuwenden, um erkennen zu können, was wirklich schief gelaufen ist. Nirgends in der Bibel sonst wirst du auf diese Ansicht stoßen:

„wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist“ (Römer 5:12a)

Welcher Mensch? Der erste Mensch Adam. Was hat er gemacht? Sünde. Warum? Er wurde dazu angestachelt. Von wem? Von der Schlange. Was ist danach passiert? Die Sünde ist in die Welt gekommen. Und dann?

und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist“ (Römer 5:12b) 

Durch die Sünde Adams kam die Sünde in die Welt. Durch die Sünde kam der Tod in die Welt. Hier müssen wir uns eine ganz entscheidende Frage stellen:

Was ist die Sünde?

Die Sünde war ja im Paradies noch nicht da, oder doch? Wir haben auf jeden Fall eine Schlange im Paradies, die ja offensichtlich nicht so ins Ganze Bild hineinpasst. Was macht diese Schlange? Sie flüstert dem Menschen Dinge ein: „Wenn du von diesem Baum isst, dann wirst du sein wie Gott“. „Du musst nur dies tun!“. Diese Schlange versuchte dem Menschen ein Bedürfnis einzubläuen, das vorher nicht da war. Der Mensch ja war fast schon wie ein Gott. Er konnte tun und lassen was er wollte, Tiere benennen, kreativ tätig sein, erschaffen und sogar Leben erzeugen durch einen Akt des Vergnügens. Nicht nur das, er stand auch noch ständig im Kontakt mit seinem Schöpfer. Es war der Garten Eden, der Garten des Vergnügens, der Garten der Wonne! Und doch gab es etwas in diesem Garten, welches dieses Vergnügen anzweifelte. Ein Spielverderber suchte seinen Weg zum Menschen um ihm die Suppe mächtig zu versalzen. Wir wissen nicht warum dieser im Garten war, schon gar nicht woher er kam. Was wir aber sehen, ist dass dieses Wesen eine Überzeugungskraft hatte. Es hat es irgendwie geschafft, den Menschen mit List zu fangen. Der Mensch ließ sich auf dieses Wesen ein, danach war nichts mehr wie vorher. Alles was der Mensch vorher hatte, musste er sich nun hart erkämpfen, um es dann doch wieder zu verlieren. Das Leben wurde zur Hölle.

Wir sehen in der Schlange die Sünde. Die Sünde dürft ihr euch wie ein Wesen vorstellen. Sie hat eine Kraft, ja sie ist sogar eine Macht. Adam ließ diese Macht Fuß fassen in seinem Leben, danach sündigte er. Die Sünde führte dazu, dass Adam sündigte. Die Sünde nutzte die Gunst der Stunde und bemächtigte sich Adam. Sie brachte Adam zu Fall und kümmerte sich auch darum, dass Adam gefallen blieb. Adam konnte sich von dieser Macht in seinem Leben nicht befreien und sündigte darum auch immer wieder. Adam wurde zum Sünder. Diese Macht infizierte sein ganzes Wesen, dass er sich zutiefst mit ihr identifizieren musste.

Da haben wir das wahre Problem!

Die Sünde erfasste nicht nur Adam, sondern auch alle seine Nachkommen. Seine Nachkommen wurden sogar schon als Sünder geboren. Es gab kein Entrinnen. Ausnahmslos alle wurden von der Sünde erfasst, woraufhin alle sündigten (Römer 5:12b). Paulus musste daraufhin bekennen:

„Da ist kein Gerechter auch nicht einer, da ist keiner der verständig ist; da ist keiner der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.“ (Römer 3:10-12).

„Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes…“ (Römer 3:22b-23). 

Das Resultat der Sünde ist also folgendes:

Es gibt kein Unterschied, wir sind alle Scheisse! Wir sind alle Sünder! Wir sind alle unfähig!  

Jetzt zum Gesetz:

Genauso wie die Sünde, kam auch das Gesetz durch eine Seitentür rein. Jetzt stell dir mal vor: Da kommt ein Mensch, besessen von der Sünde, und du kommst dem mit Anforderungen, die er vielleicht selber supertoll findet, aber die Sünde so ganz und gar nicht. Da die Sünde stärker ist als der Mensch, kann er den Anforderungen nicht gerecht werden. Zumindest langfristig nicht. Für einen kurzen Moment mag er sich noch mit aller Willenskraft gegen seine sündigen Tendenzen wehren, doch langfristig wird die Sünde gewinnen. Sie ist eine Kraft in seinem Leben, wie die Schwerkraft. Die Schwerkraft ist sogar ein Gesetz, und so ist die Sünde auch ein Gesetz. Du magst dieses Gesetz für eine kurzen Moment überwinden, um dann wieder überwunden zu werden. Es ist das Gesetz der Sünde und des Todes! Ein leben unter der Sünde tötet, zuerst seelisch-geistlich, dann körperlich.

Die Unfähigkeit das Gesetz, bzw. die Anforderungen Gottes zu erfüllen, liegt also nicht daran, dass das Gesetz schlecht ist. Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut. Doch wenn das Gesetz am Menschen angewandt wird, offenbart es die ganze Unfähigkeit des Menschen. Warum? Weil der Mensch aufgrund der Sünde zutiefst sündig ist. Er mag den Anforderungen Gottes nicht genügen. Wenn keine Anforderungen da wären, sähe der Mensch vielleicht nicht einmal so schlecht aus. Doch wenn Anforderungen an ihn gestellt werden, sehen wir wie es wirklich um ihn steht. Genau das tut das Gesetz, es offenbart wie es wirklich um uns steht: Ohne Gesetz ist die Sünde tot (Römer 7:8b). Das heisst, das Gesetz offenbart unseren Sklaventreiber im Leben: die Sünde. Ganz schlimm wird es, wenn wir trotzdem glauben, dass Gesetz Gottes einhalten zu können. Paulus sagt uns, dass das Gesetz die Kraft der Sünde ist (1. Korinther 15:56b). Wer immer sich am Gesetz orientieren möchte, gibt damit der Sünde im Leben noch mehr Platz. Wer sich am Gesetz orientiert, verleiht der Sünde kraft im Leben. Der Versuch dem Gesetz gehorsam zu sein, endet entweder in totaler Depression oder in totaler Aufblähung. Beides sind Zustände, die Gott nicht für uns vorgesehen hat. Das Gesetz mag uns nicht zu erretten, die Sünde bleibt in unserem Leben. Die Schlange in unserem Leben wird durch das Gesetz nicht vertrieben. Im Gegenteil, das Gesetz der Sünde und des Todes in meinem Leben zeigt sich durch das Gesetz Gottes nur noch mehr.

Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes? (Römer 7:24)

Wenn du dies mit Paulus rufen kannst, dann ist deine Rettung nahe. 

Was der Mensch braucht ist Befreiung

Es gibt nur einen Weg der uns retten kann. Wir brauchen Befreiung. Irgendjemand muss uns befreien. Irgendjemand muss der Schlange in unserem Leben den Kopf zertreten. Irgendjemand! Aber wer könnte das sein? Wer sollte uns schon retten können?

Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! (Römer 7:25a)

Gott hat unser Elend gesehen. Er hat unser Schreien gehört. Zur richtigen Zeit sandte er seinen Sohn in das Schlachtfeld dieser Erde und sagte der Sünde den Kampf an. Wir wissen nicht, warum er solange auf sich warten liess. Aber Gott hat uns nicht der Sünde überlassen, zu fest hat er uns geliebt.

Aber wie wollte er dieses Monster besiegen? Er machte es definitiv nicht so wie wir es erwartet hätten. Der Sohn Gottes kam nicht mit Maschinengewehren, er kam mit seinem Leib. Die Sünde wollte auch nicht vor dem Sohn Gottes halt machen. Sie versuchte auch ihn zu überlisten, allerdings ohne Erfolg. Gott selber liess sich nicht auf die Sünde ein. Er kam um sie zu vernichten und sie wollte ihn vernichten. Am Kreuz könnten wir meinen dass die Sünde diesen Kampf tatsächlich gewonnen hat. Aber dann ist der Sohn Gottes auferstanden. Er hat sie durch seinen Tod besiegt, er hat hat uns durch seinen Tod von ihr befreit. Aber wie?

Wir erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sein soll, dass wir der Sünde nicht mehr dienen (o. Sklaven seien). Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde(Römer 6:6-7) 

In seinem Tod sind auch wir gestorben. Er hat uns befreit indem er uns durch Tod aus ihrer Machtsphäre hinausgerissen hat. Die Sünde kann nicht über uns herrschen wenn wir durch Tod aus ihrer Machtsphäre hinausgerissen wurden. Wir können nicht mehr Sklaven der Sünde sein, wenn wir mit Christus gestorben sind!

Frei gemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden. (Römer 6:18).

Die Sünde hat uns versklavt, vergewaltigt, mit uns gemacht was sie wollte. Sie war unser Herr. Jetzt aber freigemacht von ihr, sind wir nicht herrenlose Wesen. Sondern wir haben einen neuen Herrn. Gott selber. Lebten wir vorher im Machtbereich der Sünde, leben wir nun im Machtbereich der Gerechtigkeit Gottes.

Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist. (2. Korinther 5:15)

Das ist die gute Nachricht die ich euch heute Abend mitteilen wollte. Ihr habt einen neuen Herrn. Die Herrschaft der Sünde über eurem Leben ist zu einem Ende gekommen. Ihr gehört nun voll und ganz Gott. Ihr seid im Machtbereich seiner Gerechtigkeit. Vorher lebte die Sünde durch euch und vollbrachte in und durch euch was ihr gefiel, jetzt aber lebt Christus in und durch euch, und vollbringt was dem Vater wohlgefällt. Das ist das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus. Es kommt jetzt zum Zug und macht mit uns was Gott möchte. Wie ich am Anfang erwähnt habe, hat Gott hohe Anforderungen an uns. Er hat uns mit einem Ziel geschaffen. Wir sollen herrlich sein, wie auch er herrlich ist. Wir sollen gerecht und heilig sein, wie auch er gerecht und heilig ist. Wir sollen seine Ebenbilder sein, seine Söhne und Töchter, die denken und handeln wie er. Mit unglaublicher Freude kann ich euch heute Abend sagen, dass Gott an sein Ziel kommen wird mit uns, ohne unser Zutun. Durch den Tod und die Auferstehung Jesus Christus gehören wir nun ganz ihm. So wenig wie wir vorher tun konnten damit die Sünde an ihr Ziel mit uns kommt, genauso wenig können wir nun dafür tun, dass Gott mit uns an sein Ziel kommt. Und weil Gott an sein Ziel kommen wird mit uns, darf ich bereits über jeden einzelnen von euch aussprechen:

Du bist heilig! Du bist gerecht! Du bist makellos! Du bist vollkommen.

Du bist sein Ebenbild!

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