Oder wie kommen wir zum Segen Gottes?

(Der Inhalt wurde anlässlich der New Wine Church am 10. Februar 2018 gepredigt)

Im Alten Testament fällt mir auf, dass es den Segen Gottes v.a. für diejenigen gibt, die das Gesetz halten und Gott fürchten. Wahrscheinlich zeigt sich die Gottesfurcht im Verständnis der alttestamentlichen Schreiber darin, dass man das Gesetz hält.

„Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, (…) sondern seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Er ist wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles, was er tut gelingt (Psalm 1:1-3).“

„Glücklich ein jeder, der den Herrn fürchtet, der wandelt auf seinen Wegen! Denn essen wirst du die Arbeit deiner Hände. Heil dir! Gut steht es um dich. Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock im Innern deines Hauses, deine Söhne den Ölbaumsprossen, rings um deinen Tisch (Psalm 128:1-3)!“

Diese zwei Verse sind nur ein kleiner Ausschnitt von all dem Guten, was uns im Alten Testament verheissen wird, wenn wir Gott fürchten und seine Gesetze halten. Ich weiss nicht wie es dir geht, aber ich möchte die Segnungen von Gott in meinem Leben unbedingt! Nur weiss ich nur zu genau, dass ich die Gesetze Gottes nicht halten kann. Wie können die Segnungen Gottes, die ich mir so unglaublich ersehne, trotzdem in mein Leben fliessen?

Gott sei Dank, erklärt mir das Neue Testament, dass das Gesetz dazu nicht mehr gebraucht wird (oder besser gesagt noch nie so wirklich für das gebraucht wurde, aber dazu mehr ein andermal). Wer versucht das Gesetz zu halten, ist gemäss Paulus sogar unter einem Fluch (Galater 3:10). Wenn das Gesetz nicht mehr gebraucht wird, um mich tüchtig für den Segen Gottes zu machen, was braucht es dann?

Da war doch noch die Furcht vor Gott, die im Alten Testament immer wieder auftaucht? Und tatsächlich, die Furcht vor Gott kommt im Neuen Testament nicht selten vor und verheisst uns ein gutes Leben:

„Die leibliche Übung ist zu wenigem nütze (für mich fällt darunter auch das Einhalten des Gesetzes), die Gottesfurcht aber ist zu allen Dingen nütze, weil sie die Verheissung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen (1. Timotheus 4:8)“

Da haben wir es. Die Verheissung des Lebens. Das ist es was ich will! Im HIER und JETZT, sowie in ZUKUNFT will ich LEBEN! Mit Leben ist hier nicht gemeint, einfach nur zu atmen, nein, hier ist ein erfülltes und zutiefst befriedigendes Dasein gemeint. Das Einzige was wir dafür brauchen ist die Gottesfurcht!

Meinst du Angst vor Gott?

Nein, oder auf jeden Fall nicht die Angst die du vor einem Ungeheuer hast. Oder doch? Schliesslich gibt es doch irgendwie kein grösseres Ungeheuer als Gott? Wer hat sich in der Bibel nicht beinahe vor Angst in die Hosen geschissen als er eine Begegnung mit diesem Gott hatte? Da gab es wohl keiner. Ich finde es interessant, dass wir Menschen oft Dinge tun, die uns eigentlich Angst einjagen. Oder warum schauen

wir uns Horrorfilme an? Warum fahren wir Achterbahn? Könnte es sein, dass der Mensch sich gerne vor etwas fürchtet? Ich glaube, dass dahinter eine Neugier vor dem Unbekannten steckt. Aber warum könntest du Angst vor Gott haben? Weil Gott der grosse Unbekannte ist. Er wird uns immer auf eine gewisse Art und Weise fremd bleiben obwohl er uns ständig so nahe ist. Wir werden nie sagen können, wir „kennen“ Gott. Das ist unheimlich, aber enorm spannend und anziehend. Aber so fremd und unbekannt uns Gott auch ist, so hat er uns über sich doch nicht im Dunkeln tappen lassen. In Jesus Christus kam Gott als Mensch auf die Erde und offenbarte sich selbst. An Jesus Christus sehen wir, wie Gott wirklich ist. Und wir dürfen uns freuen, denn Jesus hat gezeigt, dass dieser Gott unglaublich attraktiv ist. Er ist voller Liebe, voller Freude und Geduld. Er ist gekommen um uns zu retten und uns Leben in Fülle zu bringen. Jesus ist die Verheissung des Lebens. Und hier haben wir gefunden, was wahre Gottesfurcht bedeutet.

Gottesfurcht bedeutet an Jesus Christus zu glauben und dadurch Gott beim Wort zu nehmen, dass er gekommen ist um Sünder zu retten. Wer diese Wahrheit von Herzen glauben kann, fürchtet Gott. Er weiss, dass er sich selber nicht retten kann, sondern auf das Eingreifen von Gott angewiesen ist. Er sieht Gott als seinen Helden, was Gott für ihn auch sein möchte. Auch hier wieder: Es kommt nicht von ungefähr, dass der Mensch so verrückt ist nach Superhelden. Wir sehnen uns nach einem Helden in unserem Leben. In Jesus Christus hast du deinen Helden gefunden.

Und hier bei Jesus dürfen wir stehen bleiben. Wir dürfen staunen und erzittern ab seiner unübertrefflichen Schönheit, ab seiner unendlichen Liebe, ab seiner überschwenglichen Freude und nie endenden Geduld. Hier in ihm sind wir ans Ziel gelangt, in ihm sind wir komplett und kein Mangel ist mehr an uns. Hier in ihm haben wir die Verheissung des Lebens, des jetzigen und des zukünftigen. Der Segen von Gott fliesst und fliesst.

 

Bild: https://auticulture.files.wordpress.com/2017/04/laughing-jc.jpg?w=500