Ich verdanke diese Predigt vom 28. April 2018 Rudolf Brockhaus und seinem Kommentar zum Römerbrief – Gerechtfertigt aus Glauben.

Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erhalten haben zu dieser Gnade, in der wir stehen und rühmen uns aufgrund der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes (Römer 5:1-2).

Kein Zweifel kann mehr bestehen, keine Frage mehr aufkommen. Wer an den gestorbenen und auferstandenen Retter glaubt, ist gerechtfertigt. Dies ist eine vollendete Tatsache. Du gefällst Gott und hast beständigen Frieden mit ihm. Keine Sünde könnte diesem Frieden mit ihm etwas anhaben. Wir haben Zugang erhalten zu seiner Gnade (gemäss Elberfelder Übersetzung im Sinne eines andauernden Besitzes). Wir stehen in ihr. Sprich laut über dich aus: «Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens» (Psalm 23:6). Diese Gesinnung ehrt unseren Herrn Jesus Christus, denn damit diese Segnungen in dein Leben kommen konnten, musste er sterben. Wie erhältst du Zugang zu dieser Gnade? Allein durch Glauben. Das bedeutet, du hältst das Blut von Jesus Christus als mehr als ausreichend um dich in Gottes Gegenwart zu stellen. Aufgrund der Gnade in welcher du durch den Glauben nun stehst, darfst du für dein Leben nun voller Zuversicht sein, denn:

«Was unsere Sünden betrifft, sie sind alle hinweg getan; was unsere gegenwärtige Stellung vor Gott betrifft, so ist alles Liebe und Gunst, in der hellen Klarheit Seines Angesichts; was die Zukunft betrifft, so wartet unser die Herrlichkeit.» (Rudolf Brockhaus, Gerechtfertigt aus Glauben)

In der Gegenwart begegnet seine Gnade allen unseren Bedürfnissen und steht uns täglich in ihrer ganzen Fülle zur Verfügung. Und wenn wir nach vorn in die Zukunft blicken, erwartet uns Herrlichkeit:

«Hinsichtlich der Vergangenheit beunruhigt uns nichts mehr: wir haben Frieden mit Gott; im Blick auf die Gegenwart stehen wir in der Vatergunst Gottes, und was „die Zukunft betrifft, so wirft die himmlische Herrlichkeit schon ihre Strahlen auf unseren Weg.» (Rudolf Brockhaus, Gerechtfertigt aus Glauben)

Bist du dir bewusst, dass dich die Herrlichkeit Gottes erwartet? Wer länger darüber nachdenkt, verliert alle seine Sorgen.

Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns (freuen uns) auch in den Bedrängnissen (über die Nöte), da wir wissen, dass die Bedrängnis Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung (od. Erfahrung), die Bewährung aber Hoffnung, die Hoffnung lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist (Römer 5:3-5).

Das Ziel unserer Reise ist trotz dieser wunderbaren Tatsachen noch nicht erreicht. Zwischen Ägypten und Kanaan liegt die Wüste. Sie gehört eigentlich nicht zu dem Ratschluss Gottes, aber wir müssen hindurch, um das Ziel zu erreichen, und hier ist der Ort, wo wir die erziehenden Wege Gottes mit uns erfahren und zugleich kennen lernen, was in unseren Herzen ist. Diese Erfahrungen in der Wüste machen zwar nicht passend oder «reif» für den Himmel, aber sie lösen uns von dem Irdischen, belehren uns über unsere völlige Abhängigkeit von Gott und lassen uns Seine Treue erkennen.

Bedrängnisse haben nichts mit unserer Erlösung zu tun. Sie sind dazu bestimmt, unseren Zustand zu prüfen und ans Licht zu stellen, ob wir der Berufung und Stellung gemäss wandeln, in welche die Erlösung uns eingeführt hat. Die Bedrängnis (bzw. die Nöte) lassen uns erkennen, ob wir uns noch von unserem Alten Leben ohne Christus bestimmen lassen oder bereits im Neuen wandeln. Die Nöte bewirken Ausharren und das Ausharren wiederum Erfahrung (bzw. Bewährung). Wir lernen in den Leiden und Schwierigkeiten einerseits erkennen, was wir sind, und andererseits, was Gott in Seiner Güte und Treue auf dem Weg für uns ist.

«Und indem so das Herz von dem Irdischen gelöst, das Auge von dem Zeitlichen abgelenkt und auf die himmlischen Dinge gerichtet wird, kommt die Hoffnung, die bereits im Herzen lebt, lebendiger und stärker zur Wirkung.» (Rudolf Brockhaus, Gerechtfertigt aus Glauben)

So folgt ein gesegnetes Ergebnis dem anderen. Darum müssen wir uns von den Schwierigkeiten auf unserem Weg nicht zur Ungeduld oder gar zum Murren verleiten lassen. Wir dürfen uns über die Bedrängnisse freuen. Gott liebt uns mit seiner zärtlichen Liebe und lässt alles zu unserem Wohl mitwirken.

Die Hoffnung, die durch die Erfahrung der nie fehlenden Treue Gottes in uns belebt wird, kann nicht beschämen, kann sich nicht als trügerisch erweisen, denn zwischen Gott und uns ist ein Band geknüpft, das nie und nimmer zerrissen werden kann: Er hat uns Seinen Geist gegeben! Unsere Leiber sind Wohnstätten des Heiligen Geistes geworden! Auf diesem Wege ist die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen worden. Was für eine Tatsache!

Inwieweit der einzelne Gläubige diese Tatsache erfasst und durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes geniesst, inwieweit er persönlich in ihr wandelt, ist ja eine zweite Sache, ABER FÜR ALLE GLÄUBIGEN BESTEHT DIE TATSACHE ALS SOLCHE!

LASST UNS TRUNKEN SEIN VON SEINER LIEBE WELCHE ER IN UNS AUSGEGOSSEN HAT!