So sind wir nun, Brüder, nicht dem Fleisch Schuldner, um nach dem Fleisch zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes (Römer 8:12-14).

In den wunderbaren Kapiteln 5-8 des Römerbriefes verkündigt uns Paulus die Befreiung von all dem was uns in unserem alten Leben ohne Christus zutiefst vergewaltigte und knechtete. Wir lesen in Kapitel 5 von unserer Errettung aus dem sündigen Stammbaum Adams und in Kapitel 6 von der Kreuzigung des alten Menschen, so dass wir der Sünde nicht mehr dienen müssen. In Kapitel 7 lesen wir von unserer Befreiung vom Gesetz und schlussendlich im Kapitel 8 von unserer Errettung von der Herrschaft des Fleisches.

Das Fleisch ist die feindlich gesinnte Macht gegenüber Gott in dieser Welt. Das Fleisch pervertiert die Schöpfung von Gott und erhebt totalen Anspruch auf sie. In Galater 5:19-21 lesen wir, dass aus dem Fleisch vor allem sexuelle Perversion entsteht, aber auch andere beziehungszerstörende Werke, wie Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien aber auch Trinkgelage und Völlereien. Lass mich dir hier einige konkrete Werke des Fleisches als Beispiel nennen:

  • Unkontrollierbare sexuelle Lust
  • Sex mit verschiedenen Personen
  • Selbstbefriedigung
  • Pornografie
  • Perverse Witzeleien
  • Gestörtes Verhältnis zum anderen Geschlecht
  • Angst und Unsicherheit
  • Zurückgezogenheit
  • Desinteresse am Nächsten
  • Egoismus
  • Sinnloses Geschwätz
  • Masslose Essereien
  • Mühe mit Konzentration
  • Trunkenheit
  • Lustlosigkeit

Meine lieben Freunde, wir haben eine vollständige Erlösung von all dem Bösen was diese Welt beherrscht. Wie glücklich kannst du dich schätzen, wenn du dich zum erlösten Volk Gottes zählen darfst. Ich kann diese Wahrheiten nicht genug hören! Was war doch das für ein radikaler Eingriff von Gott in mein Leben, als er begann, mir seinen Sohn zu offenbaren. Ich wurde von der alten Herrschaft des Fleisches, in die Herrschaft des Geistes gestellt, um dem wahren Gott zu dienen. Von nun an tat mir der Geist von Gott kund, dass ich neben Gott dem Vater keine anderen Götter zu haben brauche. Er wollte von nun an meinen Helden, mein Versorger, meine grosse Liebe und mein Leben sein. Heute wird mir immer bewusster, dass Gott wirklich alles für uns sein und gleichzeitig alles von uns möchte. Immer wieder gehen mir die Worte von Ernst Käsemann durch den Kopf, dass es auf dieser Erde keinen neutralen Boden gibt, sondern alles einer Herrschaft unterstellt ist. Das gleiche gilt auch für unser Herz. Es ist zu keinem Zeitpunkt auf neutralem Boden. Es gehört entweder den finsteren Mächten dieser Welt, oder dem Schöpfer des Universums. Als neugeborene Söhne und Töchter dieses Gottes, als befreites Volk sind wir dazu berufen, in unserem Leben ganz klar Stellung zu beziehen, wem unser Herz gehört.

Denn wir dürfen uns nichts vormachen: Das Fleisch ist immer noch genauso in der Welt, wie vor unserem Leben mit Christus. Und das Fleisch ringt um die Herzen der Menschen und wie leicht geben wir Christen unser neues, wunderbares Herz dem Dreck dieser Welt hin. Wie leicht sind wir zu verführen! Wie schnell denken wir, dass uns ein bisschen Fleisch doch nicht schaden könne. Wie schnell gehen wir Kompromisse ein und verraten (oder betrügen) mit unseren Handlungen unsere wahre Identität. Aber wer dem Fleisch Raum gibt, muss sich nicht erstaunen, wenn bald sein ganzes Denken und Handeln bald wieder dem Feind Gottes entspricht. Natürlich ist es für Gott schlimm, wenn die Menschen der Welt dem Fleisch hinterherlaufen. Wirklich schmerzlich wird es aber für ihn, wenn seine Söhne und Töchter wieder dem Fleisch ihre Leiber zur Verfügung stellen und sich von ihm durchdringen lassen. Das ist die wahre Katastrophe! Lass mich hier klare Worte finden: Ein Pakt mit dem Fleisch ist auch ein Pakt mit dem Teufel. Willst du dem Teufel und Gott gleichzeitig dienen? Ist etwa in Gott Finsternis und Licht zugleich? Wohl kaum! Dann wird das doch in seinen Kindern auch kaum so sein! Nein, Paulus ist hier ganz klar: Die Gesinnung des Fleisches ist Tod und Feindschaft gegen Gott (Römer 8:6-7)!

So sind wir nun, Brüder, nicht dem Fleisch Schuldner, um nach dem Fleisch zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben,

Dank seines mächtigen Eingreifen durch den Geist, sind wir von seiner Herrschaft befreit. Wir brauchen nicht mehr nach dem Fleisch zu leben. Wir brauchen nicht mehr des Fleisches Willen zu tun! Wir schulden dem Fleisch absolut gar nichts mehr! Und sollten wir doch das Gefühl haben, auch nur ein bisschen dem Fleisch dienen zu müssen, so ist die Bibel auch hier klar, müssen wir sterben. Redet Paulus hier von unserer Errettung die verloren gehen kann? Nein. Es gibt nichts mehr, was dich von Gott trennen kann. Aber der Tod von dem hier geredet wird, ist ein voranschreitender seelischer Tod in diesem Leben hier. Und was für eine Beschämung wirst du einmal vor dem Richterstuhl Gottes und vor all seinen Heiligen empfinden, wenn du als Christ in diesem Leben dem Fleisch gedient hast. Das ist aber nicht wozu wir berufen worden sind. Tod und Beschämung soll nicht unser Teil sein, sondern Leben!

wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben.

Das Fleisch verlangt die totale Hingabe deines Leibes, denn an unserem Leib wird sichtbar wem wir gehören. Durch den Geist sollst du aber Herr über deinen Leib werden, was bedeutet, dass dein Körper dir dienen soll und nicht umgekehrt. Es gilt ihn, dir zu unterwerfen, dass du nicht einfach seinen Gelüsten gehorchst, die durch das Fleisch in dieser Welt oftmals angestachelt werden. Wenn dein Leib die Herrschaft über dich gewinnt, hat das Fleisch eine neue Basis zur Kriegsführung gefunden um dich zu töten. Die Begierden des Leibes können so vom Fleisch auf einfachste Art und Weise pervertiert werden. Darum: Durch Gottes Geist sollst du alle deine Verhaltensweisen, welche noch dem Fleisch angepasst sind, töten. Denn Gott möchte die Herrschaft über unsere Leiber, da ihm die Leiber gehören! Die Leiber unter der Herrschaft Gottes sind gut!

Es ist wichtig, dass hier erwähnt wird «durch den Geist», denn:

Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.

Als Söhne Gottes werden wir durch den Geist Gottes geleitet (od. getrieben). Hier wird uns die Kraft offenbart, welche uns befähigt, die fleischlichen Verhaltensweisen zu töten. Wir sind ja Söhne und Töchter von Gott, auch wenn uns die fleischlichen Begierden in dieser Welt immer wieder überrumpeln mögen. Unser neues Herz sehnt sich ja eigentlich danach, dem allein wahren Gott und nicht dem Fleisch zu dienen. Wir versagen aber so oft, weil wir uns noch nicht wirklich vom Geist Gottes treiben lassen. Und Gott leitet oder bzw. treibt uns durch seine Gnade. Darum gibt es nichts Wichtigeres als in seiner Gnade zu wachsen, wie auch Paulus seinem Jünger Timotheus mit auf den Weg gibt: Erstarke in der Gnade die in Christus Jesus ist (2. Timotheus 2:1). Der Wind der Gnade weht! Wir haben, wie es unser geliebter Bruder Markus oft sagt, nur unsere Segel zu hissen und uns vom Geist Gottes, von seiner Gnade treiben zu lassen.

Und wir werden leben!