Das Leben ist kurz und ich muss mich immer wieder fragen: Was ist eigentlich das Wichtigste im Leben? Paulus sagt uns im Epheserbrief, dass wir den «bestmöglichen Gebrauch von unserer Zeit» machen sollen (Epheser 5:16). Aber ist das nicht etwas, was für jeden anders aussehen kann? Was für mich gut eingesetzte Zeit bedeutet, kann für jemand anders eine Verschwendung sein, oder nicht?
Paulus sagt im nächsten Vers, dass wir verstehen lernen sollen, was der Herr von uns möchte (Epheser 5:17). Wieder etwas, was doch bei jedem anders aussehen kann? Oder will Gott von jedem dasselbe? Wahrscheinlich nicht. Die Bibel zeigt uns, dass jeder verschiedene Gaben des Geistes erhalten hat (bsp. 1. Korinther 12) und es darum wohl auch verschiedene Aufgaben geben muss. Diese Vielfalt der Menschen widerspiegelt ja auch die Vielfalt Gottes. Und es ist wunderschön, gibt es so viele verschiedene Gaben und Talente.
Aber gibt es auch universelle Punkte, die für jeden wichtig sein sollten? Gibt es einen universellen «bestmöglichen» Gebrauch von unserer Zeit? Ich denke ja. Ich denke, es gibt Dinge, die uns alle etwas angehen und auf die wir alle achtgeben sollen. Umso interessanter ist, was Paulus in den nächsten Versen schreibt:

Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt. Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus. (Epheser 5:18-20).

Ich glaube, hier in diesen drei Versen, treffen wir den bestmöglichen Gebrauch von unserer Zeit an, und dieser gilt für das ganze Universum.

Berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist. Wein bzw. Alkohol im Allgemeinen ist etwas Wunderbares. Mische Alkohol in einen Abend hinein und der Abend wird zu 95% ein besserer Abend als ohne. Warum dies so ist? Alkohol erheitert unsere Gemüter und macht uns lockerer. Doch zuviel von diesem köstlichen Ding und du findest dich bald in einem Zustand, über den du dich am nächsten Morgen schämst. Schuld ist nicht der Alkohol, aber deinen Umgang damit. Alkohol ist gut und er wurde von Gott erschaffen. Aber so wie bei ziemlich allem in diesem Leben, will er im Mass genossen werden (und ich meine nicht im Masskrug). «Aber Micha, gönnt uns Gott denn keinen Spass?» Aber sicher! Und wie! Aber wenn du immer wieder zu tief ins Glas schaust, musst du nicht erstaunt sein, wenn dein Leben aus der Bahn gerät. Aber ich verstehe dein Verlangen nach Exzess. Es kann sich schon ziemlich gut anfühlen, sich einfach mal wieder richtig die Laterne zu füllen. Das nüchterne Leben kann ganz schön mies sein, ganz nach dem Motto: «Alles Scheisse, alles Mist, wenn du nicht besoffen bist.» Und oftmals sind mir Menschen, die auch mal über den Durst trinken können, auch deutlich sympathischer. Trotzdem gibt es einen besseren Weg, um dieses Bedürfnis nach «Völle, Völle, Völle» in uns befriedigen zu können und zwar ganz ohne Kater!
Werdet voller Geist. Ich glaube, dies ist der Wille Gottes für uns alle, dass wir voll sind von seinem Geist! Aber was bedeutet das? Zwei englische Übersetzungen übersetzen mit «drink deeply of the Spirit» oder «drink deep in the Spirit». Das finde ich äusserst interessant. Das Trinken von Wein wird mit dem Trinken vom Geist verglichen. Beim Wein wird die Gefahr des Exzesses betont, während beim Trinken vom Geist von keinem Limit gesprochen wird. Wir werden sogar aufgefordert, diesen Geist «tief» zu trinken. Klingt für dich nach zu viel «Mystik»? Aber tatsächlich bist du als Mensch nicht nur Fleisch, sondern auch Geist. Allerdings trinkst du nicht von deinem eigenen Geist, sondern vom Geist Gottes, der in dich ausgegossen wurde (Epheser 1:13, Titus 3:6, Römer 5:5) und sich mit deinem Geist vereint hat (1. Korinther 6:17).

Dieses Wunder kann nicht mit unserem Verstand ergründet werden. Aber wir dürfen und sollen den Geist Gottes in uns (Geist von Jesus wie er im Römer 8:9 genannt wird) erleben. Seine Liebe, Freude und Wonne ist für JEDEN gedacht und für jeden erlebbar, denn er ist in euch allen! Ich glaube solchen Aussagen nicht wie zum Beispiel: «Ich bin halt eher der rationale Typ. Ich erlebe Gott nicht mit meinen Gefühlen.» Solch einen Schwachsinn habe ich auch einmal geglaubt. Aber willst du mir in allem Ernst sagen, dass du noch nie verliebt gewesen bist? Hast du damals auch nur mit deinem Verstand geliebt? Und denkst du jetzt wirklich, dass das schönste Wesen im Universum deine Gefühle nicht bewegen könnte? «Ja aber weisst du Micha, ein Mensch zu lieben ist halt etwas Fassbares, und mir doch irgendwie näher als dieser Gott.» Dies sind rein menschliche Gedanken, die allerdings nichts mit dem Evangelium zu tun haben. Gott hat sich mit deinem Geist verbunden und ist dir damit näher als dir ein Mensch je sein könnte. Du kannst Gott nun zutiefst und intimst erleben. Das ist mit einem Menschen niemals möglich. Du bestiehlst dich selbst an wunderbaren Erlebnissen mit deinem Schöpfer, wenn du solche Lügen glaubst.
Es steht dir nichts mehr im Wege, zu erleben wie sehr er dich liebt, wie gross seine Freude ist, wie viel Spass er hat und wie zutiefst befriedigt er ist. Er ist unendlich glücklich und möchte dich an seinen Gefühlen teilhaben lassen. Und wenn ich von ihm spreche, spreche ich von der ganzen Gottheit, von der Trinität.

Es ist überwältigend auch nur ein klein wenig von diesen bombastischen Gefühlen der Gottheit mitzubekommen. Aber es ist alles in uns drin. Und es ist schwierig Worte für diese Fülle zu finden, aber es fühlt sich für mich oft an wie eine Trunkenheit. Gott scheint wirklich besoffen von Liebe zu sein. Es ist kein Zufall wird das Trinken des Geistes mit dem Trinken von Wein verglichen. Beides führt in eine Trunkenheit. Aber vom Geist Gottes dürfen wir trinken und trinken und trinken!
Denn du hast niemals genug von ihm getrunken. Du bist niemals voll genug mit Gott. Du hast niemals zu viel Zeit in seiner Gegenwart verbracht. Hier im Trinken des Geistes gibt es kein Limit.
Wie werde ich denn voll des Geistes bzw. wie trinke ich vom Geist?

Die Antwort liefert uns Vers 19 und 20:
indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt. Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Das tun wir natürlich, damit wir uns bewusst werden, was Sache ist. Das Bewusstwerden von der Wahrheit, ist das, was uns in diese Trunkenheit versetzt. Aber es fällt uns einfacher mit den Emotionen von Gott eins zu werden, wenn wir miteinander und zueinander über diese Wahrheiten singen, geistliche Musik hören und unsere Gedanken ganz auf ihn ausrichten und uns nicht ablenken lassen. Die Dankbarkeit, die dadurch in uns erzeugt wird, führt uns noch tiefer in das Weinhaus Gottes und kann uns Unglaubliches erleben lassen.
Also.

The Most Important Thing? Drink Deep!