Gott schützt deinen Willen und wird dir nicht etwas aufzwingen.
Ich weiss, dass dies ein heiss diskutiertes Thema ist. Die Einen meinen, dass es so etwas wie einen freien Willen auf gar keinen Fall gibt, die Anderen sehen im freien Willen ein Geschenk Gottes. Ich persönlich denke, dass du als Nichtchrist in deinem Willen tatsächlich eingeschränkt bist. Du tust und machst, was die Sünde in dir und die Welt um dich herum von dir will.
Aber der Christ ist sowohl der Sünde (Römer 6:6) wie auch der Welt gekreuzigt (Galater 6:14) und hat als neue Schöpfung einen befreiten Willen. Wir sehen dies in der ganzen Römer 7 Thematik, in welcher Paulus das Leben eines Nichtchristen beschreibt, der dem Gesetz Gottes entsprechen möchte, in sich selbst aber ein anderes Gesetz findet, dass dem Gesetz Gottes wiederstrebt. Es ist das Gesetz der Sünde in ihm. Verzweifelt sucht er nach Befreiung und findet diese Gott sei Dank in Jesus Christus, unserem Herrn (Römer 7:24-25).
Er beschreibt weiter, dass es für diejenigen, welche in Christus sind, keine Verdammnis mehr gibt und dass sie sich nun im Gesetz des Geistes des Lebens befinden, welches sie vom Gesetz der Sünde und des Todes befreit hat. (Römer 8:1-2).
Diese Befreiung beinhaltet dein ganzes Wesen als Mensch und damit auch deinen Willen. Weiter schreibt uns Petrus, dass uns Gottes Kraft alles zum Leben und zur Gottesfurcht geschenkt hat (2. Petrus 1:3), was bedeutet, dass wir nun ein Leben führen können, das Gott gefällt.
Kurz zusammengefasst:
- Ich bin frei von der Sünde
- Ich bin frei von der Welt
- Ich habe einen freien Willen
- Mir ist alles geschenkt, um ein Leben in der Gottesfurcht führen zu können.
Wunderbar oder? Aber Moment…
Wenn dies wirklich stimmt, dass es nichts mehr gibt was mich aufhalten kann um ein tolles, sinnvolles und gottwohlgefälliges Leben führen zu können, dann …
… dann werden mir ja alle Ausreden für mein halbzufriedenes und halbbatziges Leben entzogen…
… was bedeutet, dass …
… ich das Problem bin?
Kann das sein? Stehe ich mir selbst im Weg und rechtfertige meine Unfähigkeiten und Unzufriedenheiten mit frommen Floskeln? Könnte mein Leben bereits jetzt so viel besser aussehen?
Hier müssen wir sicherlich vorsichtig sein. Nicht alles im Leben lässt sich steuern und viele Situationen in unserem Leben konnten wir nicht auswählen. Aber wenn es darum geht die Fülle Gottes zu erleben und in Liebe, Freude und Frieden leben zu können – kurz: die geistlichen Dinge – haben wir sehr wohl eine Verantwortung.
Wir können oftmals nicht beeinflussen was aussen um uns herum abgeht, aber was in uns geschieht, können wir sehr wohl beeinflussen.
«We should trust God with our future and not worry about how it’s going to work out. Managing our heart’s desires and navigating our inner life well is our responsibility. The rest is in his hands.” – Kris Vallotton
«Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.» – Sprüche 4:23
Ich bin es müde zu hören, wenn Menschen sich über ihren geistlichen Zustand beklagen und Gott die Schuld geben für ihre mangelnden Erfahrungen. Wir wurden in Jesus gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt (Epheser 1:3) und Gott ist gespannt, was wir mit diesem fantastischen und unübertreffbaren Geschenk in unserem Leben machen. Ich persönlich überlasse die geistlichen Dinge in meinem Leben nicht dem Zufall. Ich akzeptiere keine Wüste in meinem Leben und tränke meinen Geist jeden Tag. Die Bibel ist für das geistliche Wachstum unerlässlich und jeder der ein wahrer Mann Gottes bzw. eine wahre Frau Gottes werden möchte muss sich darin gut auskennen. Wenn es irgendwo Menschen gibt, die mehr begriffen haben als ich, möchte ich diesen zuhören und scheue dafür auch keine Mühe und Kosten um zu ihnen zu gelangen.
Und wenn ich zurückschaue, dann haben sich die unzähligen Stunden die ich mit Jesus beschäftigt war mehr als gelohnt. Und das schönste: Mein geistliches Leben in Jesus kann mir niemand nehmen, es hat Ewigkeitscharakter.
Natürlich wollen wir hier nicht stehen bleiben. Ob mein geistliches Leben etwas taugt wird ersichtlich an meinen Werken, die ich hier auf der Erde vollbringe. Geist soll auf die Materie in dieser Welt Einfluss haben. Hier wiederum werden sich einige fragen: «Aber was soll ich denn tun?». Dazu gibt es ein gutes Sprichwort welches besagt: «Love God and do whatever». Wer Gott wirklich liebt hat seine Prioritäten in der richtigen Ordnung und ist frei, das zu tun was er möchte, weil Gott selbst in ihm am Werk ist. Gott hat David nicht befohlen einen Tempel für ihn zu bauen, sondern David kam selbst mit dieser Idee. Gott hat diesen Wunsch Davids freudig anerkannt und ihn dafür geehrt (2. Samuel 7). Derselbe David wurde ein Mann nach dem Herzen Gottes genannt (1. Samuel 13:14) und genoss vollstes Vertrauen von Gott, so dass der Prophet Nathan ihm sagen konnte:
«Geh hin, tu alles, was du im Herzen hast, denn der Herr ist mit dir!» – 2. Samuel 7:3
Wenn bereits David im alten Bund dieses Privileg genoss, wie viel mehr wir, die wir im neuen Bund stehen und den Geist Gottes in uns ausgegossen bekommen haben.
Natürlich hätte David das Vertrauen Gottes auch missbrauchen können und seine Macht für dumme und sinnlose Zwecke einsetzen können. Aber warum hätte er dies tun sollen, wenn Gott doch seine grosse Liebe war und ihm solch grosse Zusagen gemacht hat?
Aber die Möglichkeit musste für David bestehen, eben genau das zu tun, was Gott nicht wollte, weil Gott seinen Willen schützte. Dieser Wille ist ein Zeichen unserer Ebenbildlichkeit mit Gott und Gott würde uns um unserer Ebenbildlichkeit bringen, wenn er unseren Willen wegnehmen würde. Ohne diesen Willen hätten wir auch keine Verantwortung.
Da aber unser Wille befreit wurde, sind wir mit dem Leben was wir hier auf Erden führen vor Gott verantwortlich und werden wir auch mal für unsere Taten geradestehen müssen:
«Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.» – Offenbarung 22:12
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