Wenn wir an Christus denken, sollten wir ihn als unser Repräsentant vor Augen halten.
Er ist nicht in erster Linie unser moralisches Vorbild. Er ist nicht in erster Linie unser Lehrer. Alles was er getan hat, hat er für uns und als uns getan.
Wenn er sich ans Gesetz hielt, hat er dies für uns und als uns getan, so dass wir nun als Menschen dastehen, die das Gesetz erfüllt haben und damit den Segen Gottes erhalten. Wenn er sich als Mensch den Begierden der Welt nicht hingegeben hat, hat er dies für uns und als uns getan, so dass wir nun unbefleckt dastehen. Wenn am Kreuz die Sünden der Welt in ihm verdammt wurden, dann ist dies für uns geschehen, damit wir nun Gottes Gerechtigkeit sind (2. Korinther 5:21).
Es führt zu Religion, wenn wir meinen, dass wir Jesus nachahmen müssten. Glauben an Jesus bedeutet nicht, dass ich versuchen muss wie er zu sein, sondern vertrauen kann, dass er mich ihm gleichgemacht hat. Wo schaue ich hin, wenn ich nach meiner Identität suche? Sehe ich auf meine eigenen Taten, die mir oftmals zeigen, dass ich noch einige Probleme habe? Oder lege ich meinen Glauben darin, dass alles was Jesus ist, ich auch bin? Wenn Jesus der Repräsentant der ganzen Menschheit ist, dann ist er doch auch mein ganz persönlicher Repräsentant?
«Denn wie er ist, sind auch wir in dieser Welt.» 1. Johannes 4:17
Sein Tod, war mein Tod,
seine Auferstehung, war meine Auferstehung,
seine Stellung vor Gott ist auch meine Stellung vor ihm.
Geniesst Jesus die Gunst des Vaters? Dann geniesse ich diese ebenso. Hat Jesus noch irgendwo eine Sünde, die nicht vergeben wurde? Natürlich nicht, da er ja auch nicht gesündigt hat. So gibt es auch bei mir keine Sünde mehr, die nicht vergeben wurde.
Denn er ist mein Repräsentant, alles was sein ist, ist mein, und alles was mein ist, ist sein.Die Glückseligkeit des Lebens, liegt genau darin, dies für wahr halten zu können. Egal wie schlecht ich mich fühle, egal wie schmutzig und schwach, ein Blick auf Jesus genügt, um mir zu zeigen, wie es wirklich um mich steht. Es spielt dabei keine Rolle, was deine Freunde und deine Familie über dich sagen. Mach deine Identität nicht davon abhängig, was du in deinem Tun siehst und was andere von dir sagen. Sondern mach deine Sichtweise von dir selbst ganz klar von Jesus abhängig. Natürlich ist es nicht egal was du tust und was andere Leute von dir denken. Wenn alle denken, dass du dein Arschloch bist, stimmt es wahrscheinlich schon, dass du dich arschig verhältst. Und trotzdem kann das Arschloch nicht wirklich in deiner Natur liegen, weil Jesus auch kein Arschloch ist. Was ich sagen will, ist dass dein Tun und was andere von dir denken, nicht deine Identität beeinflussen kann. Du bist was du bist, was Jesus ist.
Gott möchte, dass dein Blick auf Jesus dir Zuversicht gibt, neue Kraft, Freude, Friede und Sicherheit. Wenn du irgendwo Jesus Christus geschrieben siehst, darfst du sofort an dein Leben mit ihm denken und dich freuen!
Leider denken viele bei Jesus aber eher an Verpflichtungen, denen sie nicht nachgekommen sind. Der Name Jesus erinnert sie eher an ihre Unzulänglichkeiten, als an ihre Vollkommenheit. Sie denken sofort daran, was sie doch alles tun sollten und doch nicht tun. Sie haben irgendwie das Gefühl, Jesus zufriedenstellen zu müssen, als ob sie ihm etwas geben könnten. Kein Wunder, versuchen diese Menschen Jesus eher aus dem Weg zu gehen. Dabei steht Jesus doch für deine Erlösung, für deine Gerechtigkeit und Heiligkeit!!! Warum solltest du Jesus aus dem Weg gehen, wenn er dir doch nur Gutes bringt? Das Problem liegt wohl darin, dass wir falsch gelehrt wurden. Es gibt so unglaublich viele Lehren, welche uns die Freude an Jesus komplett geraubt haben.
Nehmen wir zum Beispiel die Nachfolge bzw. Jüngerschaft. An was denkst du, wenn du diese Worte hörst? Kommen dir nicht auch gleich die Worte von Jesus in den Sinn, als er sagte, dass man alles verkaufen sollte und sich selbst verleugnen muss, um ihm nachfolgen zu können? Denkst du nicht auch sofort ans ausgestossen sein, an Unbeliebtheit, an Leiden und Verfolgung? Denkst du nicht auch daran, dass man möglichst mit allen über Jesus und sein Reich sprechen müsste, überall für die Kranken und Besessenen beten sollte, an jedem noch so langweiligen Workshop und an jedem Volunteering teilnehmen sollte? Aber das Schlimmste ist wohl, dass einem die Nachfolge irgendwie das Gefühl gibt, nicht wirklich sich selbst sein zu können.
Aber was, wenn niemand Jesus wirklich nachfolgen kann? Ich meine, niemand von uns hat als Ziel seines Lebens die Sünden der ganzen Menschheit zu tragen und könnte dies auch gar nicht. Ich glaube persönlich nicht mehr an die Nachfolge Jesus, im Sinne von, dass wir sein Handeln hier auf Erden imitieren müssten. Ich sehe z.B. dass es in den neutestamentlichen Briefen viel mehr darum geht, dass Jesus sein Leben durch uns ausdrücken kann und dies auf die verschiedenste Art und Weise tun möchte und dabei unsere ganz eigenen Persönlichkeiten und Talente gebraucht und sich dabei unseren eigenen Zielen und Wünschen bedient und diese selbst formt. Diese Lehre von der Selbstverleugnung welche so stark in unseren Köpfen vertreten ist, (warum wohl auch so viele Christen in sozialen Berufen feststecken und auf Missionsfelder auf denen sie nicht zu sein bräuchten, pleite und ausgetrocknet, weil sie das Gefühl haben, nur dort Jesus wirklich nachfolgen zu können) behindert uns wirklich unser wahres und echtes Leben führen zu können.
Ich weiss, dass Jesus gesagt hat, dass du dich selber verleugnen musst um ihm nachfolgen zu können. Aber dein alter Mensch, welcher es zu verleugnen gab, wurde gekreuzigt. Er ist Tod. Warum solltest du deine neue Schöpfung verleugnen? Es gibt absolut nichts mehr zu verleugnen!
Das ist oftmals das Problem mit den Worten von Jesus. Sie stehen nicht für sich allein in der Bibel. Wir benötigen den grösseren Zusammenhang der Bibel, wenn wir verstehen möchten, was er uns sagen wollte. Wir können nicht einfach einige Wörter von Jesus herauspicken und unser Leben danach gestalten. Oder sollten wirklich alle Christen ihren ganzen Besitz verkaufen? So ein Quatsch!! Natürlich nicht. In welchen Häusern hätten sonst die Urgemeinden für ihre Treffen Platz gefunden, wenn es nicht äusserst vermögende Christen gegeben hätte, welche ihre grossen Häusern für die Veranstaltungen zur Verfügung gestellt hätten. Es kann manchmal wirklich naiv und dumm sein, einfach mit einzelnen Bibelstellen zu argumentieren!
Ich möchte dir sagen, dass dich das wahre Evangelium immer befreien wird! Es wird dich immer befreien, wirklich du selbst sein zu können!
Ich bin befreit worden, ganz mich selbst sein zu können, weil ich darauf vertraue, dass er in mir schafft, was vor ihm selbst wohlgefällig ist, durch Jesus Christus (Hebräer 13:21). Wenn Gott das Wollen in mir schafft (Philipper 2:13), kann ich doch auch auf mein Wollen im Leben vertrauen? Absolut, ja!
Und indem ich Jesus immer mehr als meinen Repräsentanten sehe, ist es auch natürlich das Gute zu Wollen und zu tun. Aber das Gute kann sich in so vielen Dingen in diesem Leben ausdrücken, auch wenn es nichts direkt mit den Armen oder irgendetwas Sozialem zu tun hat.
Religion wird stets versuchen, dich in irgendein Muster zu pressen und dir deine Persönlichkeit zu rauben. Sie macht uns zu langweiligen und leblosen Menschen. Das Evangelium macht Schluss mit diesem Scheiss und führt uns in die radikale und wilde Freiheit, in der wir unbedingt bleiben müssen.
Dass wir Jesus als unseren Repräsentanten sehen und nicht bloss als Lehrer und Vorbild, ist dafür unabdingbar.
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