Die Frage lautet nicht: Was muss ich machen um gerade noch Christ zu sein oder wie komme ich gerade noch in den Himmel. Die richtige Frage lautet: Wie hole ich das Maximum aus meinem Christenstand heraus.
Ich persönlich möchte alle Zusagen die Gott mir in der Bibel macht auch erleben! Damit wir aber erleben können, müssen wir hören bzw. lesen was er zu uns sagt. Und wenn sich das Gehörte oder Gelesene mit dem Glauben verbindet, dann wird Gott uns unsere Sohnschaft bestätigen, indem er uns erleben lässt, was einem Sohn bzw. einer Tochter Gottes gebührt.
Glaube, der sich als wirksam in unserem Denken und Handeln erweist, wird belohnt. Dass dies aber nicht so einfach ist, erfahren wir in unserem Alltag. Es braucht Mut, sich auf das zu verlassen, was Gott zu uns sagt. Und wir vergessen nur zu schnell. Darum müssen wir stets am Wort Gottes dranbleiben, sei es im Hören oder im Lesen. Nur so erreichen wir unser Ziel und holen das Maximum aus unserer Sohnschaft heraus.
Wir befinden uns mitten in Römer Kapitel 6, in welchem wir auf eine der grundlegendsten Tatsachen über unser Leben als Christ stossen. Es ist die Freiheit von der Sünde, der Tod des alten Menschen, die Auferstehung mit Christus. Immer wieder werden wir in unserem Leben zu Römer 6 zurückkehren und uns diese Tatsachen in Erinnerung rufen.
Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.
Römer 6:7
Ja es ist tatsächlich wahr! Die Sünde muss dir nichts mehr anhaben, du bist aufgrund deines Sterbens mit Jesus von ihr befreit! Aber wie wirkt sich so etwas eigentlich praktisch auf unser Leben aus?
- Du brauchst nicht mehr eifersüchtig zu sein
- Du brauchst nicht mehr zu lästern
- Du brauchst dich nicht mehr zu betrinken
- Du brauchst nicht mehr vor sexueller Lust zu vergehen
- Du brauchst dein Leben nicht mehr abhängig von den Meinungen anderer Menschen zu machen
- Du brauchst nicht mehr sinnlos im Leben dahinzuschwinden
- Etc.
Und wer sich von der Sünde befreit weiss, kann sich von nun an dem Guten im Leben wenden. Du wirst befähigt das Leben viel intensiver geniessen zu können: die Natur, die Gemeinschaft mit anderen Menschen, das Essen, das Trinken und natürlich am wichtigsten: die Gemeinschaft mit Gott. Ausnahmslos alles im Leben wird besser. Denn die Sünde pervertiert und zerstört jede noch so schöne Sache im Leben. Der Gedanke, dass Sünde das Leben doch auch ein wenig aufpeppen kann oder ein wenig spannender macht, ist kompletter Unsinn und als kindisch abzuweisen. An Sünde kann Gott nichts Gutes finden und darum liess er sie komplett aus unserem Leben entfernen, indem er unseren alten Menschen mit Jesus kreuzigen liess (Römer 6:6), so dass wir nun nicht mehr Sklaven von ihr sind und uns ihre bösen Gelüste aufzwingen lassen, sondern radikal vom Bösen getrennt sein können, heilig und gerecht, so wie Gott uns haben will.
Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden,
Römer 6:8
Im gleichen Atemzug wie uns der Tod mit Christus verkündet wird, wird uns auch das Leben mit Jesus verheissen. Denn im Tod wurden wir mit ihm eins gemacht, und wer mit ihm vereint wurde, hat Anteil an dem, was er bereits jetzt ist.
Und wissen, dass Christus von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn. Römer 6:9 Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott.
Römer 6:10
Manche werden sich bei solchen Versen fragen: Was soll mich das interessieren? Schön für Jesus, aber ich stecke immer noch in dieser gefallenen Welt!
Aber Paulus erklärt uns den Zustand von Jesus Christus nicht umsonst:
So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus!
Römer 6:11
Denn was für Jesus gilt, gilt auch für uns. Wenn er der Sünde gestorben ist, dann sind wir das auch! Wenn der Tod nicht mehr über ihn herrscht, dann wird auch uns der Tod nichts mehr anhaben können. Nicht zu Unrecht reden die Apostel oftmals vom Einschlafen statt vom Sterben. Alles was Jesus gehört, gehört auch uns. In ihm haben wir all das, was wir so dringend benötigen: die verlorene Ebenbildlichkeit mit Gott, die Heiligkeit und Gerechtigkeit, die Makellosigkeit ja sogar Vollkommenheit! Es dient alles zum Zweck, dass wir jetzt lebendig Gott leben können, in seiner Gemeinschaft stehen und ihm allein gehören. Es war eine radikale Rettungsaktion und wir stehen jetzt völlig verändert und neu vor ihm. Und darum ergeht an uns jetzt auch die Mahnung, dass wir an dieser Existenz festhalten sollen und uns nicht wieder dem alten Leben hinzuwenden dürfen. Wir müssen der Sünde entschlossen den Rücken kehren und uns von ihr fernhalten. Schon nur ein flirten mit der Sünde bedeutet Verrat an unserer wunderbaren Identität von Gott.
So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, dass er seinen Begierden gehorche;
Römer 6:12Stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit!
Römer 6:13
Der Leib verbindet uns mit der Aussenwelt und ist darum besonders anfällig auf die Begierden, die auf ihn eindringen und in ihm ausgelöst werden können. Da können schon einige Lüste und Begierden entstehen, die uns nicht dienlich sind. Wir sollen unseren Leib aber Gott zur Verfügung stellen, als Werkzeug des Guten, als Werkzeug welches Liebe, Friede und Freude schafft. Das ist die Bestimmung und Ehre unseres Leibes! Wie wir mit unserem Körper umgehen und für was wir ihn einsetzen, zeigt, zu wem wir gehören und ob wir unserem Herrn treu sind. Hier zeigt sich unser Glaube sehr praktisch. Nicht nur mein Geist und meine Seele gehören Gott, sondern genauso der Leib. Ich habe ihn Gott zur Verfügung zu stellen, genauso wie mein inneres Leben. Wir sind gerecht und darum soll auch unser Körper für die Gerechtigkeit eingesetzt werden. Alles andere ist ihm nicht würdig.
Ich fasse zusammen mit den Worten von Adolf Schlatter:
Halte was du hast! Du bist mit Christus der Sünde gestorben, so sei für sie auch tot! Du bist mit Christus zum Leben mit Gott auferweckt, so lebe nun für ihn! Du bist in die Freiheit gesetzt, so sei nun frei!
Adolf Schlatter, der Brief an die Römer, S.115, 1983
Hol dir das Maximum! Nimm Gott beim Wort!
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