(Der Inhalt wurde anlässlich der New Wine Church am 10. März 2018 gepredigt)

Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt (lasst euch verwandeln) durch die Erneuerung des Sinnes (des Denkens, des Wollens), dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene (Römer 12:1b-2).

Durch den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus wurdest du heilig, gerecht und vollkommen. Das ist, was wir seit geraumer Zeit predigen und wir werden auch nicht müde, euch dies immer und immer wieder in Erinnerung zu rufen. Trotzdem befindest du dich als Gläubiger in einem Prozess. Dein Denken entspricht nämlich noch nicht dem was es sein sollte. Dein Sinnen und Wollen ist oftmals alles andere als perfekt und du hast es nötig, dass du verwandelt wirst in genau diesen Dingen. Interessant an unserer Bibelstelle ist, dass diese Verwandlung nicht etwas ist, was du selber voranzubringen hast. Sondern es ist eher ein passiver Akt (siehe auch Epheser 4:23-24), indem Paulus zu dir spricht: Lass es geschehen! Lass dich verwandeln! Gott möchte es. Du sollst erkennen können, was Gott denkt. Das ist das Gute und Vollkommene!

Gottes denken ist so anders, als das Denken dieser Welt. Als Christen nähern wir uns dem Denken Gottes an (Paulus spricht in 1. Korinther 2:16 sogar davon, dass wir Christi Sinn haben). Dies lässt uns anders werden als die Menschen dieser Welt. Wir können nicht mehr so sein wie sie, weil Gott uns in unserem Denken verwandelt. Dies wird dir immer mehr auffallen, wenn du dich auf diesen göttlichen Prozess einlässt.

  • Auf einmal willst du dich z.B. nicht mehr grundlos im Alkohol ersäufen
  • Du merkst, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als eine Frau bzw. einen Mann zu haben
  • Du beginnst anders über dich und deine Mitmenschen zu denken. Du merkst, wie wertvoll du bist, aber auch wie wertvoll die Menschen um dich herum sind.
  • Du möchtest immer mehr für Gott leben und das tun, was ihm gefällt (und es ist auch das, was dich wirklich erfüllt)

Es gibt so vieles was sich auf einmal in deinem Denken verändert. Es ist ein Werk, dass der Heilige Geist in dir führt und ich bin glücklich, dass wir ihm auch in dieser Sache voll vertrauen dürfen. Aber Achtung! Ich habe schon zu oft gesehen, dass genau dieser Punkt des Evangeliums falsch verstanden wurde. Ja es ist richtig, dass Gott in dir wirkt und dass er durch seine Gnade ein Werk in dir begonnen hat, welches er auch vollenden wird (Philipper 1:6). Trinke diese Wahrheit, wie auch die anderen wunderbaren Nachrichten des Evangeliums.

Nur darfst du auf keinen Fall denken, du seist bloss eine Marionette Gottes. Wenn dem so wäre, hätten alle Christen die in den letzten 2’000 Jahren gelebt haben, ihren Lauf vollendet. Jeder hätte sein Potenzial gelebt und ein siegreiches Christenleben geführt. Dass dem nicht so ist, ist ja wohl offensichtlich. Wie viele Christen haben gut begonnen, aber miserabel vollendet. Das soll bei dir nicht so sein! Versteh mich hier nicht falsch, ich wünsche mir für dich, dass du ein Trinker des Evangeliums wirst. Die Bibel ist voll von wunderbaren Wahrheiten, die unbedingt tief in dich hineindringen möchten.

Du bist eins mit Jesus Christus, aber trotzdem eine distinkte Person. Darum sehen wir auch Aufforderungen in der Bibel, die an uns ergehen. Wenn wir einfach Marionetten von Gott wären, wozu diese Aufforderungen?

Es ist zum Beispiel traurig, dass viele Christen in ihrem Denken nicht erneuert werden. Nach zig-Jahren haben sie immer noch dieselben Meinungen und wissen immer noch gleichviel bzw. gleich wenig von Gott. Oder schlimmer ist es noch, wenn sie sogar wieder das Denken der Welt annehmen. Sie haben wohl nie die folgenden Verse von Paulus gehört:

Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes! Sinn auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. (Kolosser 3:1-2)

Du wurdest mit Christus auferweckt und deine Heimat ist nun im Himmel, so lerne nun vom Himmel her zu denken! Doch was bedeutet das?

«Deine Füsse sind auf der Erde, doch dein Haupt ist bei den Sternen. Du lebst wie ein Bürger des Himmels hier auf Erden. Du siehst Dinge nicht so, wie sie dem natürlichen Auge erscheinen, sondern im Bezug auf ihre Bedeutung vor Gott und für die Ewigkeit.» (William Macdonald)

Ich habe mein Kopf im Himmel, das bedeutet ich sehe Jesus, wie er sich an mir erfreut. Ich sehe mich an und entdecke, dass ich ihm unglaublich ähnlich sehe. Wunderschön, heilig, gerecht, gesund und stark! Ich sehe die anderen Menschen um mich herum genauso ihm ähnlich. Ich sehe wie er mein Tisch voll gedeckt hat, mein Becher fliesst über. Ich sehe, wie er mein ganzes Leben in der Hand hat und ich mir darum keine Sorgen zu machen brauche. Ich höre ihn zu mir sprechen und es ist nur Gutes und Ermutigendes. Ich hätte nie gedacht, dass jemand so über mich denkt!

Aus dem Himmel sehe ich aus einer anderen Perspektive. Ich sehe Dinge aus Sicht der Ewigkeit, aus der Sicht Gottes. Ich sehe den wunderbaren Plan Gottes für die Welt, für mich und die anderen Menschen. Dadurch werde ich von Hoffnung erfüllt! Ich fange an das Gute und Schöne zu sehen. Ich weiss zwar, dass viel Schlimmes passiert, aber ich sehe das viel mehr Gutes geschieht und das der Sieg Gottes feststeht. Aus diesem Sieg Gottes, welcher ich bereits sehen kann, gehe ich ebenfalls von Sieg zu Sieg. Die Seitenhiebe die mir hier erteilt werden, können mir nichts mehr anhaben, weil mit jeder Wunde die mir zugefügt wird, die heilende Hand von Jesus kommt, die nicht nur wiederherstellt, sondern besser macht als vorher. Sowieso sehe ich nur noch Jesus und seine wunderbare Gemeinschaft. Mein tiefster Wunsch ist es, meine Verbundenheit mit ihm zu erfahren, immer tiefer und tiefer.

Und plötzlich merke ich, wie sich mein Denken von demjenigen der Welt entfernt hat.

Bild: http://www.vision.org/visionmedia/science-and-environment/neuroscience-research-brain-research/298.aspx